Ich dachte, ich müsste das alles schaffen. Stark sein. Gelassen bleiben. Stillen, trösten, putzen, denken, erinnern, organisieren. Ich dachte, das gehört einfach dazu. Ich bin jetzt Mama, also muss ich das können.

Oder?

Ich weiß nicht, ob du das kennst, dieses Gefühl, immer an alles denken zu müssen. Windeln, Termine, Wäsche, Schlafrhythmus, Zahnarzt, Snacks, Familiengeburtstage, Kindersocken, Seelenzustand. Es ist wie ein Browser mit 36 offenen Tabs im Kopf. Und du willst keinen schließen, weil du denkst: „Wenn ich ihn vergesse, fällt alles zusammen.“ Willkommen im Mental Load. Ein unsichtbarer Rucksack, den so viele Frauen tragen, oft ohne, dass jemand ihn überhaupt bemerkt.

Und weißt du, was das Heimtückische ist?

Dass wir ihn selbst für selbstverständlich halten. Weil uns nie jemand gesagt hat, dass es zu viel ist. Weil uns nie jemand gezeigt hat, wie man ihn teilt. Weil uns oft keiner auffängt, wenn wir fallen, sondern erwartet, dass wir weiter funktionieren. Und genau deshalb spreche ich heute darüber. Weil ich weiß, wie schwer sich das anfühlt. Und weil ich auch weiß, wie viel leichter es wird, wenn man sich erlaubt: nicht alles zu schaffen.

Ich habe gelernt …

• dass ich nicht weniger liebe, nur weil ich mal nein sage.
  
  
• dass meine Familie nicht auseinanderfällt, wenn ich mich ausruhe.
  
  
• dass mein Kind mehr von mir hat, wenn ich mir selbst gut tue.
  
  
• dass ich nicht immer perfekt sein muss, nur ehrlich.
  
  

Ich habe lange gebraucht, um mir einzugestehen, dass ich Pausen brauche. Dass ich Hilfe annehmen darf. Dass ich Aufgaben abgeben kann. Und dass Selbstfürsorge nicht bedeutet, mich vor meiner Familie zu stellen, sondern mitten hinein, als ganzer, echter Mensch.

Deshalb sage ich heute zu dir:

Du musst nicht alles schaffen. Du darfst sagen: „Ich kann nicht mehr.“ Du darfst weinen, ohne dich zu rechtfertigen. Du darfst müde sein. Unmotiviert. Gereizt. Du darfst Hilfe annehmen, von deinem Partner, deinen Eltern, deiner Freundin, deiner Hebamme, einer App. Und du darfst Dinge nicht perfekt machen. Oder gar nicht. Du bist kein schlechter Mensch, wenn du nicht alles gibst. Du bist einfach ein Mensch.

Was du dir heute erlauben darfst:

• Einen Moment nur für dich. Ohne schlechtes Gewissen.
  
  
• Etwas nicht zu wissen und zu fragen.
  
  
• Hilfe einzufordern, auch wenn du das nicht gewohnt bist.
  
  
• Stille zu genießen, auch wenn der Haushalt ruft.
  
  
• Nichts zu planen, sondern einfach zu sein.
  
  

Ich weiß, das klingt leichter als es ist. Aber du bist nicht allein. Und du bist nicht falsch. Du darfst dich selbst entlasten. Du darfst loslassen. Du darfst dich selbst wählen, auch mitten im Chaos.

Von Herz zu Herz

Wenn dich dieser Text berührt hat, dann nimm das bitte mit: Du bist genug. Nicht, weil du alles schaffst. Sondern weil du da bist.

Echt.

Mit Herz.

Mit Mut.

Mit Liebe.

Deine Annetta

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